Kontrollierte Hilfe zur Selbsthilfe in Nepal

Cultural Homestay Reise

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Nepal, im Herzen des Himalaya, dem Dach der Welt

Zwischen Pagoden und Reis-Terassen wandern, über die Gipfel des ewigen Schnees staunen. Die Schönheit und die Stille der Klöster erleben. Das Fremde aufnehmen und in die bunte fröhliche Welt Nepals eintauchen.

Eine Reise in die Vergangenheit

Auf der „Cultural Homestay Reise“ hatte ich eine ganz reale „Zeitreise“ erlebt.

Mein Reiseziel war Nepal. Schon der Flug entlang des Himalayas, die grünen Landschaften und am Horizont die schneebedeckten Berge, was für ein Anblick.

Der Landeanflug in den Talkessel von Kathmandu war ein besonderes Erlebnis. Unter uns sahen wir zuerst hohe begrünte Gebirgszüge, die es zu überqueren galt. Sie kamen manchmal dem Flugzeug doch recht nahe. Zum Glück hatten wir gutes Wetter, die Sicht war gut. Wie ist das wohl bei Nebel und Regen!  Die ersten Weiler und kleine Dörfer, dunkelgrüne Wälder, blühende Äcker, die grünen Reisfelder und Terrassenfelder in verschiedenen Farbtönen. Dann breitet sich ein Häusermeer unter uns aus. Ein wirrwarr von Straßen, Häusern. Ein wildes durcheinander ohne Struktur. Wie eine Krake breitet sich die Stadt immer weiter die Hügel hinauf. Neue Pisten und Straßen winden sich durch die noch freien Flächen und überall wird gebaut. Wir sehen die ersten Klöster, sie grüßen zu uns herauf.  

Nach einem ca. 10 stündigen Flug landeten wir in der Hauptstadt Kathmandu. Nach einer zügigen Passkontrolle und einer etwas chaotischen Gepäckausgabe gingen wir hinaus vor das Flughafengebäude. Dort erwartete uns eine Ansammlung von warteten Menschen. Überall helfende Hände. Wir bahnten uns einen Weg durch die Wartenden. Es geht hier um das erste Trinkgeld. Wir suchten das Schild unserer Agentur. Endlich ein lächelnder junger Mann winkte uns zu. Er hat Ausschau nach uns gehalten. Der erste Kontakt zu diesem fremdartigen Land. Das Gepäck wird auf die Fahrzeuge verladen, das Trinkgeld wird an die lachenden Helfer verteilt. Jeder Gast der Gruppe erhält von unserem lächelnden Dorjee Sherpa eine gelbe Blumenkette umgehängt und er gab jedem eine Flasche Wasser. Wir waren angekommen, waren neugierig auf die Menschen und auf das Land. Was erwartete uns !? Schon beim Einsteigen in unser Fahrzeug merkten wir, das wir auf der falschen Seite standen. In Nepal herrscht Linksverkehr. 

Wir fuhren los und tauchten ein in einen unglaublichen Verkehr. Lastwagen, Autos, Motorräder dazwischen Menschen. Sie versuchten die Straße zu queren. Mitten in diesem Chaos stand stoisch eine Kuh, die in aller Seelenruhe durch den Verkehr ging. Für die Hindus sind Kühe heilig, erfahren wir von Dorjee. Der lächelnd unsere Aufregung und entsetzten Gesichter sah. Gibt es hier Regeln, wer hat Vorfahrt, eventuell der mit der größten Hupe?! Auf den Hauptstraßen gab es tagsüber meistens einen Stau. Eine zweispurige Straße wurde dann zur vier oder sogar fünfspurigen Straße. Ein Verkehrspolizist versuchte diesen Ansturm von Fahrzeugen zu regeln.. Mit seiner Trillerpfeife wollte er sich Gehör verschaffen. Welches Unterfangen. Im Auto hörte man schon von einem Mitreisenden “ keinen Meter würde ich hier fahren“. Für jeden Reisenden sind die Straßen Nepals eine große Herausforderung. Nach ca. 1 Stunde erreichen wir das Hotel in Bhoudanath. Schon die ersten Eindrücke waren in dieser Stadt das unglaubliche Verkehrsaufkommen und die Menschenansammlungen. Es gibt moderne Architektur, aber auch uralte Häuser.  .

Boudhanath Stupa gehört zu einem der 7 UNESCO Weltkulturstätten des Kathmandu-Tals und ist eines der bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Landes.  Boudhanath umringt  eine mystische und spirituelle Atmosphäre, die jeden Reisenden in den Bann zieht. Die großen Buddha-Augen blicken in alle vier Himmelsrichtungen sie symbolisieren Erkenntnis. Die Gebetsfahnen wehen im Wind, sie symbolisieren die fünf Elemente. Blau für die Leere (den Himmel), Weiß für die Luft (die Wolken, den Wind), Rot für das Feuer, Grün für das Wasser und Gelb für das Erdelement. In Boudhanath leben viele der Anhänger der tibetischen Gemeinschaft die sich in Nepal niedergelassen haben. Weit über 50 Gompas (tibetische Klöster) sind in der unmittelbaren Umgebung. Der beste Zeitpunkt für eine Umrundung der Stupa ist am Morgen oder am Abend. Gemeinsam mit vielen Gläubigen erlebten wir die religiösen Praktiken und das Entzünden von Butterlampen.  Sie murmeln beim Drehen der Gebetsmühlen ihre heiligen Mantras. Wir genießen diesen Ort der Stille.

Besichtigungen in der Altstadt von  Kathmandu. Wir besuchten den Durbar Square und den auf einem Hügel gelegenen Tempel von Swayambhunath. Etwas Besonderes ist ein Bummel durch die bunten belebten Märkte. Es gab eine große Auswahl von tropischen Früchten, frischem Gemüse und vieles andere mehr. Die hinduistische sowie buddhistische Kultur ist hautnah erlebbar. Die Vielfalt der Menschen, der verschiedenen Volksgruppen. Es gibt über 100 verschiedene ethnische Volksgruppen mit über 100 Sprachen und Dialekten. Die Sprache und Gerüche der Garküchen und Gewürze am Straßenrand. Alle Sinne wurden angeregt. Es war ein Eintauchen in eine andere Kultur. Es wurde sehr viel gelacht, die Menschen waren sehr freundlich und kontaktfreudig. Besonders schön war der Bummel durch die Gassen, in die Hinterhöfe zu schauen um so manches von dem Alltagsleben zu erfahren. Natürlich verlocken die Angebote in den Souvenirläden mit schönem Kunsthandwerk. Die vielfältigen Sehenswürdigkeiten des  Durbar Square, in deren näheren Umgebung es 50 verschiedene Pagoden, Tempel und Paläste gibt, zum Teil aus Holz hergestellt in einer beeindruckenden Kunstfertigkeit.  Empfehlenswert der alte Königsplast mit seinem Museum. Viele dieser wunderschönen Baudenkmäler wurden beim schweren Erdbeben am 25.April 2015 zerstört oder beschädigt.  

Der Tempel von Swayambhunath (Affen Tempel)  liegt auf einem Hügel mitten in Kathmandu. Die Tempelanlage wird von einer buddhistische Stupa mit den aufgemalten Augen und von zwei hinduistischen Türmen flankiert.  Hier begegnet sich an diesem, für die Pilger heiligen Ort, die buddhistische wie hinduistische Kultur. Am Fuße der Hügel befindet sich eine Steinplatte mit den Fußabdrücken Buddhas. Von dort führte eine Treppe mit 365 Stufen, flankiert von bunten Figuren und Manisteinen, zur Tempelanlage hinauf. Es erwartete uns eine herrliche Aussicht über das Kathmandu Tal. Auch hier gab es große Zerstörung bei dem Erdbeben 2015. Wir beobachten die vielen Pilger, die ihre Opfergaben ablegten. Andere umrunden den Stupa im Uhrzeigersinn und drehten die um den Stupa angebrachten Gebetsmühlen. Auf den Gebetsmühlen sehen wir die Schriftzeichen der Mantra für Liebe und Mitgefühl „Om Mani Padme Hum“ Oh du Juwel in der Lotusblüte. Swayambhu gilt als Zentrum des Newar-Buddhismus, während Boudhanath das Zentrum des tibetischen Buddhismus darstellt. Uralte Schnitzereien, Schreine, Steinmetzarbeiten und Skulpturen verzieren die gesamte Tempelanlage. Über den Opferfeuern steigt ein wohltuender Duft von Räucherwerk und Butterlampen in die Luft. Mystik, Tradition und Religion. Es gibt an diesem Ort viel zu Entdecken. Es herrscht hier eine besondere Atmosphäre.

Abends sitzen wir auf unserer Hotelterrasse in Boudhanath und genießen die Spiritualität dieses Ortes. Wir hören Dorjee Sherpa und Phuti Sherpa gespannt zu, wie sie uns das weitere Programm unserer Trekkingreise vorstellen. 

Die Reise, begann mit einem kurzen Inlandflug (35 min) zum kleinen Flugplatz Phaplu, das im unteren Solo Khumbu Gebiet liegt. Das erste Ziel der Trekkingreise ist das Dorf Chyangmiteng. Es liegt im Nordosten des Bezirkshauptortes Salleri, etwa 4/5 Stunden Fußmarsch entfernt. Die Wanderung führte uns durch ausgeprägte Rhododendron – und Kiefernwälder über den 3100m hohen Ratnange Danda (Hügel), von wo aus wir einen herrlichen Panoramablick auf die umliegende Landschaft und die Berge hatten. Dieses kleine Sherpa Dorf liegt etwas abseits der viel begangenen Pfade, auf 2600 bis 2900 Metern Höhe. Dort ist die gelebte, ursprüngliche Sherpa – Kultur und Tradition sowie die buddhistische Religion und Stille, erlebbar. 

Sherpa heißt übersetzt „ Mensch der aus dem Osten kommt“ .

Im Dorf gibt es 49 Häuser mit 480 Einwohnern, etwas unterhalb des Dorfes befinden sich weitere 15 Häuser der Bishwakarma (Volksgruppe der Dalit). Es gibt eine Grundschule, Dorfklinik, sowie das Kloster (gegründet 1960) mit der dazugehörigen Klosterschule  Chyangmiteng Ogyen Chholing.  Es leben zurzeit ca. 65 Mönche und Schüler im Kloster.

Nach der Ankunft saßen wir beim Willkomenstee in einem typischen Sherpa Haus von Pasang, der Vater von Phuti Sherpa. Es ist eine Homestay Tour. Wir genießen die Gastfreundlichkeit der Dorfbewohner. Nach einer kurzen Stärkung beziehen wir die Zimmer bei unseren Gastfamilien, mit denen wir die nächsten 3 Tage verbringen sollten. Es war eine tolle Zeit, gemeinsam mit dem älteren Ehepaar zu kochen, zu essen, Mais zu schneiden als Futter für die 3 Kühe, versuchen in einem Butterfass Butter und Käse herzustellen, einfach am Leben der Menschen teilzunehmen.

In den folgenden Tagen wurden wir in verschiedene Häuser eingeladen. Gastfreundschaft ist sehr wichtig in der Sherpa Kultur. Wir werden mit strahlenden Gesichtern empfangen – und zu einer traditionellen Tasse Bötscha (Buttertee) sowie gebratenen Kartoffeln und Eiern eingeladen. Als Besucher tauchten wir  in eine andere Welt ein, erfahren von den Lebensbedingungen. Die fröhliche Ausstrahlung der Dorfbewohner, die Neugierde uns gegenüber. Auch wir waren sehr neugierig über das Alltagsleben. Es wurde viel gelacht im Dorf.

Die kleine Dorfschule, dort gehen die Kinder ortsnah bis zur fünften Klasse in die Schule und müssen dann in eine weiterführende Schule mit Hostel besuchen. Es gibt drei Klassenzimmer mit 25 Schülern sowie ein Lehrer und eine Lehrerin. Es fällt kaum Licht in die karg ausgestatteten Klassen-zimmer. Es ist kalt im Winter, einen Ofen gibt es nicht. Die Kinder in den Bänken sind dann dick vermummt in Mützen, Schals und Jacken, denen anzusehen ist, dass sie schon von einigen Kindergenerationen getragen wurden. Alle hätten eine Wäsche nötig – sowohl die Kinder mit ihren Rotznasen als auch deren Kleidung. Immerhin sind Tische und Bänke vorhanden, in vielen anderen Schulen gibt es nur den kalten Fußboden. Mit Lernerfolgen rechnet in so einer Umgebung kaum einer. Wer weiterkommen will, muss in eine private Schule wechseln, die dann Geld kostet. 

Phuti Sherpa unsere Begleiterin kommt aus dem Dorf und hätte ein Mädchen ohne Schulausbildung sein können. Grundschule ja, doch anschließend sollte sie in den Bergen die Kühe hüten – so hatten ihre Eltern entschieden. Die zwei Brüder besuchten die weiterführenden Schulen. Doch die mittlerweile 30-jährige Sherpa wehrte sich – und hat, finanziell unterstützt durch eine Patenschaft die weiterführende Schule besucht und studierte Internationales Management. Sie spricht Hindi, Tibetisch, Nepali, Englisch und Deutsch und betreut heute die Projekte in der ganzen Region von Mountain Spirit Deutschland e.V.

Wir besichtigen im Dorf die Chyangmiteng Village Clinic (CVC) sowie weitere verschiedene Projekte wie die Dorfschule, das Micro Hydro Wasserkraftwerk, die Gewächshäuser, eine Pilzzucht, die rauchfreien Öfen, die Trinkwasserversorgung mit sauberem Wasser für Alle, Toiletten, das Waschhaus und die elektr. Getreidemühle. Die Projekte wurden gemeinsam mit der Dorfbevölkerung und dem Dorfkomitee geplant und mit finanzieller und technischer Unterstützung seit 20 Jahren von Mountain Spirit Deutschland e.V. durchgeführt. Die Dorfbevölkerung beteiligte sich finanziell sowie durch Arbeitseinsätze an den Projekten.

Der Besuch im Kloster war ein besonderes Erlebnis. Wir schauten den Mönchen zu wie sie ihre filigranen Figuren aus Butter und Getreide (Tsampa) herstellten. Nahmen an einer Puja (Zeremonie) in der Gebetshalle teil. Erfuhren vom Lama des Klosters einiges über die Lehren Bhuddas, er beantwortete unsere Fragen rund um das Klosterleben. Ein gemeinsames Essen mit allen Mönchen und Schülern war sehr eindrücklich. 

Bei einem Spaziergang durch den umliegenden Bergurwald, besuchten das Haus der Familie Tamang. Das Wohnhaus liegt unten im Tal in der Sonne. Dennoch ist es düster im Innern. Zwei winzig kleine Fenster gibt es, die kaum Licht in den Raum lassen. Der Boden des einzigen Raums war lehmgestampft, drei schmale Betten für die sechs Familienmitglieder drängten sich an drei Wänden, ein Regal, auf dem sich ordentlich gestapelt der gesamte Haushalt der Familie befand. Geschirr, Töpfe, Kupferbottiche zur Aufbewahrung von Trinkwasser und die Lebensmittelvorräte, füllte die vierte Wand aus. Eine Bauernfamilie hat zwar zu essen, aber eben kein Geld für Fensterscheiben oder einen Holzfußboden. In nepalesischen Häusern ist die offene Feuerstelle traditionell in den Fußboden eingelassen. Hier wird geheizt, und hier kauern die Frauen häufig vor ihren Kochtöpfen – und atmen den beißenden Rauch ein, der einen Hustenreiz auslöst und die Augen tränen lässt. Einen Rauchabzug, der den Namen auch verdienen würde – Fehlanzeige..    mit dem Projekt rauchfreie Öfen wurde Abhilfe geschaffen.

Die Tage im Dorf vergingen wie im Flug, viele neue Erfahrungen sowie ungezwungene Begegnungen mit den Sherpas und Einblicke in ihr Alltagsleben. Wer geht, dem legt die Hausfrau einen Khata um den Hals: einen weißen, gelben oder roten Schal, der für Glück, Wohlwollen und Mitgefühl steht.  

Nach drei Tagen voller Einblicke, Ruhe und Andacht verließen wir das Dorf und wanderten durch einen dichten Rhododendron und Kiefernwald steil hinauf und über einen Bergrücken mit einem herrlichen Ausblick in die Everest Region. Wir waren unterwegs auf einem selten begangenen Pfad, den nur Einheimische aus der Region gehen. Wir sahen die großen Eisgipfel am Horizont. Wir durchquerten einen Bergurwald mit Flechten und Moss  behangenen Baumriesen. Hinauf auf einen Pass mit bunten Gebetsfahnen. Am Wegesrand sahen wir alte verwitterte Manisteinmauern, wo  Pilger die mit den heiligen Mantras behauenen Steinplatten abgelegt haben. Wir erreichten nach einer beschaulichen Wanderung eine Lodge in Taksindu. Herzlich wurden wir von Pasang Sherpa und seiner Frau begrüßt. 

Den folgenden Tag besichtigten wir das Kloster in Taksindu. Wir hatten überall die Gelegenheit mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und sahen die typischen bunten Gebetsfahnen im Wind wehen. Gemeinsam umrunden wir den wunderschönen Stupa nahe dem Kloster. In einem typischen Sherpa Haus erlebten die überaus freundliche Gastfreundschaft in den Sherpa Familien.

Es ging nun in Richtung Norden, abseits der ausgetretenen  Pfaden,  zu den schneebedeckten Bergspitzen hinauf, die uns bereits von Weiten grüßten. Zum Teil geht es steil hinauf, zuerst noch inmitten der herrlichen Wälder, die sich immer mehr mit der spärlichen Flora und Fauna des Hochgebirges vermischten. Wir wanderten umgeben von Yakweiden, in ein karges Hochtal hinauf. Heute waren wir den ganzen Tag bereits auf über 3000m Höhe unterwegs und spürten auch ein wenig die Höhe. Das langsame Gehen ist in diesen Höhen sehr wichtig, um sich zu akklimatisieren. In Shasrabeni (3830m) war für die nächsten zwei Nächte unser Zeltlager aufgebaut. Der Talschluß bot eine tolle Kulisse mit den drei schneebedeckten Gipfeln des Numbur (6958m) Khatang (6853m) und Karyolong (6511). Der Sonnenuntergang ist von hier aus, war ein beeindruckendes Erlebnis.

Unser Ziel war der Dudh-Kunda-See (4445m). Der bedeutsame, heilige See (Milchsee) liegt direkt am Fuß des Numbur Himal und ist ein namhafter Pilgerort. Für die Einheimischen ist er als Shorong Yul Lha (Beschützer des Solu) bekannt. Wir stehen am Seeufer und schauten zu den gewaltigen Gletschern hinauf die zum Greifen nah waren. Man hörte das Rauschen des Windes der über die Gipfel wehte.  Mitten in dieser Hochgebirgslandschaft konnte man die Majestät  dieser einmaligen Landschaft erfahren und fühlen. 

Es folgten zwei weitere Trekkingtage durch diese einsame Gebirgswelt. Auf einem schmalen Steig, zum Teil weglos und über Schneereste, zu einem kleinen Übergang (3900m) hinauf. Wandern auf einem Höhenrücken mit tollen Ausblicken bis zu einem 4170m hohen Pass, mit seinen Manisteinmauern und den im Wind flatternden Gebetsfahnen. Wir stiegen zu einem herrlichen Zeltplatz hinunter aber oberhalb der Waldgrenze hoch über dem Tal gelegen. 

Der Weg führte uns nun langsam abwärts, es ging durch die Wälder. Die Vegetation änderte sich, es wurde grüner und bunte Blumen standen am Wegesrand. Wir atmeten die warme Luft ein, die vom Tal heraufkommt, sowie den Duft der Pflanzen. 

Es ging abwärts zum Kloster Thupten Chholing Gompa (2920m), das wir tief unten im Tal sahen. Das Kloster zieht sich von den Hauptgebäuden den Südhang hinauf. Wir sahen lauter kleine Häuser und Klausen, die sich am Hang zusammen gedrängten. Die langen bunten Gebetsfahnen die über das ganze Tal und dem Kloster aufgehängt wurden. Das Kloster wurde nach der Flucht (1959) von Trulshil Rinpoche aus Tibet 1968 gegründet. Derzeit leben hier ca. 900 Nonnen und 30 Mönche zusammen im Kloster. Unsere Zimmer wurden uns im Klostergasthaus zugewiesen. Wir nahmen an einer Puja teil. Die Nonnen saßen im Schneidersitz in ihren roten Roben auf den Bänken. Wir hörten die Gesänge, das Murmeln der Gebete und das rezitieren der heiligen Mantras. Es wurden große Trommeln, Zimbeln, Hörner und alphornähnliche Blasinstrumente benutzt. Es war eine ehrfurchtsvolle Stimmung, ein Eintauchen in eine, für uns Europäer, fremdartige Kultur. Die Gebetshalle war ein hoher Raum, große Säulen stützen das Dach. An den herrlich bemalten Wänden sahen wir Bilder vom Alltagsleben der Menschen sowie den Mönchen. Zornige Gottheiten, verschiedene Götter und Bodhisattvas. 

Mit gemalten Bildern, sollten als Bildersprache, den Pilgern die Lehren Buddhas nahe gebracht werden. Die rezitierten Texte sind in Tibetisch und werden nur von den Mönchen benutzt und gesprochen. In der mittelalterlichen Klosterküche nahmen wir unser Essen zu uns. Ein besonderes Erlebnis, mit welchem Einsatz für nahezu 1000 Nonnen und Mönche gekocht wurde. 

Vormittags erkundeten wir das Kloster Thupten Chholing und wanderten anschließend Tal auswärts. Vorbei an Bauernhäuser und kleinen Weilern mit ihren Feldern nach Junbesi. Es ist ein fruchtbares, liebliches Tal mit einem angenehmen Klima. Wir sahen den Menschen bei der Feldarbeit zu. Entgegen den Tagen im Hochgebirge, erlebten wir hier die Farben und Pracht der Wälder und die blühenden Pflanzen. Das Dorf liegt am Junbesi Khola „Fluss“. Nachdem wir in unserer gemütlichen Lodge die Zimmer bezogen haben, streiften wir durch das Dorf, ließen uns treiben, begegneten den Menschen, besuchten noch die im Dorf gelegenen Klosteranlagen. 

Aufbruch zur letzten Trekking Etappe. Zum Kloster Chhiwang stiegen wir hinauf, welches hoch über dem Dorf thront. Wir besichtigten die schöne Klosteranlage. Das Kloster wurde 1923 von Sangey Tenpa Lama gegründet. Für die Sherpa-Gemeinde ist das Kloster eines der wichtigsten religiösen und kulturellen Zentren im ganzen Solu Khumbu Gebiet. Vor allem der Besuch seines alljährliches Mani Rimdu Fest, mit den rituellen Maskentänzen der Mönche, ist sehr beliebt von der einheimischen Bevölkerung. Nachmittags erreichten wir den Ausgangspunkt unserer Trekkingtour, den Ort Phaplu.

Hier endete unser Trekking Reise. Zufrieden und voller neuer Eindrücke, Begegnungen mit den Menschen mit einer authentischen und unverstellten Ausstrahlung, scheinbar völlig losgelöst von Raum und Zeit und doch gezeichnet von Gefühlen, Wettereinflüssen und dem kargen und entbehrungsreichen Leben, das Spuren in die Gesichter gezeichnet hat.

Am Abend verabschieden wir uns von unserer Begleitmannschaft.

Der Flug am nächsten Morgen führte uns entlang des imposanten Himalaya- Hauptkammes. Nach 10 Tagen der Entbehrung, aber auch Ruhe und Erholung hat uns die Zivilisation wieder. 

Nach der Ankunft in unserem Hotel in Kathmandu, stand der Tag zur freien Verfügung. Ein Einkaufs-bummel in Boudhanath, sich mit den denn meditierenden Tibetern oder Sherpas treiben zu lassen. Die vielfältigen Eindrücke auf sich wirken lassen, die im Gebet vertieften Gesichter in sich aufnehmen, das Murmeln der Gläubigen hören.

Ein Besuch der im Kathmandutal gelegenen Königsstadt Patan oder Lalitpur, mit seinem schönen Durbar Square, sowie unzähligen historischen  Tempeln und der Altstadt, machen diese Reise zu einem besonderen Erlebnis.

Den letzten Abend verbrachten wir gemeinsam mit unserem Guide und Begleiter um diese Reise ausklingen lassen.

Eine besondere Reise geht zu Ende

Namaste